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Zu früh gefreut, Untere Naturschutzbehörde untersagt Drachenboottraining

Im Herbst 2023 bekam der Polizei- und Feuerwehrsportverein vom Marburger Sportamt die Nutzungsgenehmigung für die große ungenutzte Wiese im hinteren Bereich des Sportplatzes an der Cölber Straße in Marburg-Wehrda als Liegeplatz für das vereinseigene Drachenboot erteilt.

Dies löste bei Vorstand und Sportlern große Freude aus, ist man mittlerweile schon seit Jahren auf der Suche nach einem dauerhaften und verlässlichen Liegeplatz für das bis dato in Frankfurt am Main gelagerte Vierzehnmeter-Boot. Im Kreis der Marburger Einsatzkräfte fanden sich auch schnell begeisterte Sportler, die das Boot zum regelmäßigen Training und für gelegentliche Dienstausflüge von Einsatzabteilungen, Dienstgruppen und natürlich besonders für Jugendfeuerwehrgruppen nutzen wollten. Die Drachenbootregatta im Zuge des Stadtfestes "Drei-Tage-Marburg" wurde bereits als fester Event in den Vereinskalender aufgenommen.

Mit Vorfreude, Elan und Tatendrang begann dann die vereinseigene Naturschutzgruppe umgehend mit der Reinigung und Entrümpelung des leider für illegale Bauschutt- und Müllentsorgung genutzen Geländes.

Allerdings währte die Freude nicht allzu lange. Im Fühjahr trat, die unter Aufsicht der Bürgermeisterin Frau Nadine Bernshausen (Grüne) stehende, Untere Naturschutzbehörde auf den Plan. Es folgte ein Ortstermin im April, zu dem sich neben Vertretern der Behörde und dem Vorsitzendem Björn Hilß auch ein Vostandsmitglied des FV-Wehrda und der Ortsbeiratsvorsteher Dirk Vaupel (CDU) einfanden.

In diesem Zuge wurde nicht nur vom Ortsvorsteher klargestellt, dass das Gelände bereits vom Magistrat zum größten Teil an den Fußballverein Wehrda verpachtet wurde und daher vom Sportamt quasi doppelt vergeben wurde. Auch wurde das zu Wasser lassen des Bootes im Bereich der Lahninsel Wehrda von der Unteren Naturschutzbehörde mit der Begründung untersagt, dass dort der Bieber gesichtet wurde, und man nun auf dessen dauerhafte Ansiedelung hoffe. Mittelfristig plane man mit der Umwandlung der Insel in eine Naturschutzfläche. Letztere Aussage traf dann auf ein besonderes Interesse des Fußballvereins.

In der Folge ist das Gelände für den Polizei- und Feuerwehrsportverein bedauerlicherweise nicht nutzbar. Damit sind auch die Pläne das Drachenboot und Kanu insbesondere für die Jugendarbeit und der Gesundheitsförderung der Marburger Einsatzkräfte von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr zu nutzen hinfällig. Ebenso die Betreuung und Aufwertung des Geländes durch die eigene Naturschutzgruppe. Geplant war eine naturschutzkonforme Sportstättenentwicklung und ein Freizeitgelände für Aktivitäten der Kinder- und Jugendgruppen.

Die Suche geht nun an anderen Standorten weiter. Drachenboot und Kanu sind gefragte Sportgeräte, die Verbandsabteilungen Wiesbaden und Gießen haben bereits ihr Interesse an der Übernahme der Boote angemeldet.

Der Vereinsvorstand wünscht Naturschutzbehörde und Bieber alles Gute, den Anwohnern hoffentlich trockene Füße.